Minitest – Ludwig Supraphonic LM 402 14″ x 6.5″ Snare

Sali! Weil ich grad en passant eine junge knapp 30jährige Ludwig Supraphonic revidiert hab, gleich mal ein paar Sätze zu dem Ding, von dem alle behaupten, es gehöre in jede Snaresammlung. Auf geht’s!

Grundsatz

Alles von Ludwig ist überbewertet. Nichtsdestotrotz reden wir hier von der vielleicht meistaufgenommenen Snare ever der populärsten US – Schlagzeugmarke. Um Europa zu trösten: William F. & Theobald Ludwig waren Söhne des deutschen Einwanderers William F. Ludwig Senior – Sorry Amerika, aber euch gibt’s eigentlich gar nicht, haha!

Ludwig LM 402 Supraphonic
Die eigenständige und z.T. bizarr billig gebaute, teure Ludwig LM 402 Supraphonic

Geil

  • Cooler nahtloser Aluminiumkessel, verchromt, oben um 1.8mm – unten eher 1.6mm dick
  • Fett, aber nicht knallig oder dengelig, sehr rund im Klang
  • Sensible Ansprache
  • Von Flupf bis Ging ein cooler Stimmumfang
  • Irgendwie unkopierbar – und die Forums – Voodoofritzen haben zu orakeln, weshalb…

Doof

  • Unhaltbare Tubel P85 Snareabhebung
  • Lumpiger Snareteppich
  • Verstimmt sich gerne, denn die Schrauben laufen fast zu gut.
  • Die neueren 402er haben gummiunterlegte Spannböcke – das trocknet den Kesselklang viel zu stark aus.
  • Vielleicht ein fast zu runder Klang – für Langweiliges ist eigentlich Yamaha da, hihi.
  • Aktueller UVP um CHF 679.00 ist hoch genug – aber Geschichte trägt:-)

Imitationen

  • Keine coolen – irgendwie klingen die Supras ganz eigen, so rund, dass Sie vielleicht deshalb – und wegen gutem Marketing – zu den meist aufgenommenen Studiosnares gehören.
  • Nah dran die Yamaha SD-3465, die gibt’s aber nicht mehr hihi. Damals für rund CHF 500.00 zu haben.
  • Die Vorgänger der Supraphonics, die Ludwig Supers – die waren aber aus Messing, nicht Aluminium. Die ersten Supraphonics selbst waren auch aus Messing emfall.

Fazit

Eine coole eigenständige Snare, mit peinlichen Konstruktionsmerkmalen. Natürlich eine Ikone mit gaaaanz verblendeten Fans. Klingt immer gut, wenn auch zahm und alle bekannten Drummer (allen voran Jon Bonham) haben Sie oder die kleine Schwester in 5.5″ Tiefe gespielt.

Unbedingt Snareabhebung und -teppich tauschen und den Innendämpfer (wenns noch einen hat) gummiunterlegen. Und bei den neuen die Gummis unter den Stimmböcken entfernen. Wenn man erst kaufen -, dann schrauben muss, ist der Kübel eigentlich viel zu teuer, um Ihn ums Verrecken haben zu müssen.

Die dümmsten Felle der Welt

Juhui: Felle! Für alle nichttrommelnden Musikmenschen: Das sind die Deckel und Böden von den Trommeln. Die gute Nachricht für Euch: Vielmehr weiss auch eine erschreckend hohe Anzahl Drummer nicht davon.

Und weil es gefühlte 7238 Sorten davon gibt, hier gerne ein paar, die doof sind. Wer so eines hat, darf es wegnehmen und als Frisbee, Wandbehang oder Regenhut brauchen. Auf geht’s mit…

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Videospass vom MEINL Drumfestival 2015

Ich guck mir grad die Videos vom 10. MEINL – Drumfestival an und bin zufrieden, dass mich solche Anlässe noch genau so wenig interessieren, wie als ich klein war. Drummer alleine auf der Bühne find ich ziemlich peinlich oder verwahrlost – gopf, ob wir wollen oder nicht, wir Schlagzeuger brauchen halt doch «Musiker» (pfui Teufel) um uns herum…;-)

Andererseits: Man kann gar nicht genug anderen Schlagzeugern über die Schultern schauen – gut abgeguckt ist halb geübt.

Also rein ins Vergnügen mit meinem Senf zu ein Paar Videos der Youtube-Playlist vom Meinl Drumfestival 2015. Ready? Go!

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Neu im Stall – Istanbul Turk Jazz Ride 24″

Istanbul Agop Turk Jazz Ride 24"
Was für ein exquisites Stück! Ein erstaunlich präsenter und heller Ping, dann lange nix und dann ultratiefes tektonisches Plattenverschieben drunter. Absolute Höchstklasse plus ein formidables Crash dazu – wer braucht mehr als ein Becken am Set? Istanbul Agop Turk Jazz Ride 24″

Ziemlich genau 20 Jahre nach meinem ersten Istanbul Turk 21″ Monsterbrocken – Ride (ewigen Dank, Danny), gibts 3 Zoll drauf, dafür dünn und wabbelig, wie Pizzateig. Nein, ich wollte ja gar nicht und habdochschongenug und… fuck it, das ist eines der unglaublichsten Spagatbecken, das mir je untergekommen ist. So viel Aufschaukeln und Dauerrauschen, und trotzdem – und das ist die Kunst – hört man den Stock immer. Warum? Weil die Herren Istanbul Agop es schaffen, dass alle mittigen Frequenzen bei den Turks rausgefiltert sind. Also unten rumpelts und oben erstaunlich heller Stock. Für 24″ wohlverstanden. Vermutlich wird das Ding im Mix ab mehr als zwei Ocarinas total untergehen, aber das finden wir heraus. A propos: Zu Tonfritzen, die keine Ahnung haben, wie man Becken sauber verstärkt, kommen wir noch. Stay tuned…!

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