Neu im Stall – Deri 5001 Garnitur mit Bongos, du!

Soodeli, das ist doch mal eine wirkliche Trouvaille! Eine Deri 5001 Garnitur. Wer hier «Shellset» sagt, kriegt auf’s Fudi! In jenen frühen 1950er Jahren hiess es nämmli – eben – Garnitur oder Kombination und auch: Abheber, Beschläge, Stimm- und Spannbock. Und Kessel – dazu später mehr.

Deri 5001 in Perloid Weiss, «Luxusausführung», du!

Wasisches?

Wie gesagt: Ein Deri 5001 in aufpreispflichtigem Perloid Weiss. Obergagaselten, soo isch richtig! Und die Toms sind so weit auseinander, dass man dazwischen tip top eine Wäscheleine ziehen kann, haha! Natürlich mit Naturfellen, jemand hat hier zwar ein 14″ Fell auf die 36cm Snare gewürgt und wohl nicht gemerkt, dass dabei der Fellreif gerissen ist…

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Neu im Stall – VONOR ProLite Snare 13″ x 5″

VONOR PL1305 SDW in Fiery Red, juhui!

VONOR?!

Jawoll, eine der ältesten neuen Marken der Welt. Nur leider haben die vergessen, Sie umzubenennen. Werum? Nur nicht juflen, erst mal zum Trümmeli…

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Neu im Stall – Giannini Acryl Drumset

Eugen Giannini 14" x 5" Acrylsnare, 1959
Eugen Giannini 14″ x 5″ Acrylsnare, 1959

Oha! Schon wieder Akrül! Wie schon in jenem Artikel angedroht, hab ich ja gewusst, welches Drumset zu meiner TAMA Akrülsnare passen würde. Jetzt hab ich aber ein ganz anderes – und total extrem ungewohntes Kit ergattert:

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Neu im Stall – TAMA Limited Edition 14×6.5″ Mirage Akrülsnare

TAMA – Hosen hoch – Acrylsnare

Na? Kommen Sie draus? Spielen Sie ohne Hosen Schlagzeug? Dann sind Sie scheisse dran, denn das ist durchsichtiges Acryl, du!

Irgends in den 70ern wurde das Zeug sehr salonfähig im Schlagzeugbau, ganz vorne natürlich mit John Bonhams Ludwig Vistalite Kits bei Led Zeppelin.

Heut gibt’s ein Revival des Materials, das übrigens um 100 °C herum schön pampig wird, keinen Alkohol verträgt und deshalb bei guter Laune Haarrisse kriegt, wenn es nicht vorher wegen schlechter Bohrungen im Kessel durchreisst. Also Wodkaflasche weg, ihr Saufcheiben!

Cool hingegen der trockene Klang und die sauschnelle Ansprache solcher Kübel. Und laut sind sie eh. Diese Sahnetrommel rockt wie gestochen Hundesau, ist grossartig verarbeitet und hat die tip toppe, beidseitig justierbare Snareabhebung der S.L.P. Serie. Gussreifen zähmen das Ding ein bisschen und geben dem Hund noch mehr Knochen. Oh, a propos trocken: Acryltrommeln haben oft einen ganz dominaten Oberton – viele sagen, einen lästigen. Hab sie genau so gestimmt, dass der voll durchkommt, denn für mich muss eine Snare singen.
Besenspiel geht nicht, weil auf diesen Plexiglaskübel muss ein klares Fell drauf – und das werksseitige Evans G1 coated sofort weg. Weil das sieht Gaggi aus. Einziger beschichteter Kompromiss wäre ein Evans Hydraulic coated in blau oder rot. Vielleicht noch ein Remo CS Dot clear, mit Tupf in der Mitte, wie es spätestens ab Anfang 80er auf Snares Mode war – auf (Concert-) Toms schon seit den 70ern. Bei mir ist’s ein Aquarian Super-2 clear, denn das sind die.

Akrül gehört ins Drummerarsenal. Diese Snare macht alles richtig, also schaut nicht weiter – wenn ihr noch eine kriegt (UVP viel zu billige CHF 399.00). Denn die werden schon nicht mehr gebaut. Die Artikelnummer ist LAC1465-CI.

Ich wundere mich, warum für Orchester und Blasmusik niemand Concert Snares aus dem Zeug macht – denn mit einem Kabelteppich drunter ist man dem Klangideal der Szene saunah.

Ich weiss auch schon, welches Acryl – Drumset ich zu der Snare will, natürlich eins aus den 70ern. Und kein amerikanisches, weil die sind überschätzt. Also dranbleiben hier drin:-)

Neu im Stall – Kerope 19″

Die besten Becken haben Ihre Marke wenigstens oben nicht draufgestempelt. «Super» waren Paistes (die ersten übrigens in der CuSn8 Bronze), «Rude» stand zuerst ebenfalls ohne Paiste auf deren Tellern. Und hier? «Kerope» und fertig.

Kerope 19
Eines der ehrlichsten Becken der Welt – das Kerope 19″.

Alle Schlauköpfe sagen jetzt «bubieinfach» und für alle anderen: Willkommen Herr Kerope Beckenbauer. Na? läutet’s immer noch nicht? Zildjian, du! Herr Kerope Zildjian hatte 1865 diese älteste registrierte Beckenschmiede der Welt (seit 1623) von Bruder Avedis II. übernommen. Ihm sind alle «K» Serien gewidmet, die sich an der alten türkischen Tradion anlehnen. Mit den Keropes lehnen Sie sich noch mehr an diesem sagenumwobenen alten K-Sound an, den die Zildjian Becken aus Istanbul noch gehabt hätten.

Und wie ist das Ding? Eines der wohl ehrlichsten Becken der Welt. Flach, grossartig handverarbeitet, gehämmerte Kuppe, ohne Schnickschnack – es sagt nicht mal, was es ist. Nix «FX-Zling Blast Thrasher Crash/Ride», «Dark Mellow Zong Wong», «Monday afternoon vegan Milkshaker», oder was für Pfupf da immer drauf steht. Einfach 19″ und fertig. Bravo!

Und es ist eine Zeitmaschine – einmal draufhauen und man landet auf allen Be-Bop – Aufnahmen der 50er Jahre. Oder etwa bei dem Klang, der damals mit der limitierten Aufnahmetechnik – aber Toningenieuren mit sehr guten Ohren – hergestellt wurde und so aus der Stereoanlage kommt – absolut grossartig! Um das ausreizen zu können, braucht man einen sehr sauberen Schlag – denn leise aber mit richtig Zug am Stick fängt die Reise an, bis zu amtlichem Crashgrollen, das aber nie scherbelt. Sehr gedeckte Obertöne, und ein dominanter, aber passender Glockenton im Ausschwingen.

Sagen wir: Cognac. Bei den heutigen Türkenbecken aus Istanbul wäre einfach noch mehr Schlacke im Klang, mehr Charakter, also Whisky.

Die Kerope Serie find ich mit Abstand die herausragendste des Konzerns. High-End. Die Hi-Hats sind das Sahnestück – obwohl ich eines nicht in den Stall nehmen konnte, weil es leer aufeinander eine lästige Klangtrübung hatte, ich Pingelsack. Aber Hochpreis muss makellos sein und ein fertig gemachtes Paar Hats wird den Weg in den Stall schon finden.

So oder so: Kaufen! Blind! Hopp! Okok, es ist massiv zu teuer mit irgend CHF 629.00 Brutto. Trotz ISO9001 – Zertifikat und U.S. – Arbeitsplätzen. Dort drüben kostet es übrigens auf der Strasse etwas mehr als die Hälfte… Es ist viel, aber viel besser, als alten K-Becken der Zildjian-Istanbul Zeit nachzurennen. Denn die sind im Vintage-Voodoo – Markt noch viel überteuerter und Zildjian selbst sagt von denen, es brauche 60 bis 80 Becken davon für ein brauchbares. Deshalb entstanden die US – K-Becken ja.

Dafür muss man Keropes nie putzen, denn das ist von Zildjian auf der Webpage fettgedruckt für dieses Becken absolut verboten. Draussen spielen auch, weil es nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden sollte. Ich hoffe, man darf aber draufhauen haha!

Gucken und losen: Zildjian Kerope Serie

Prost!

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