Videospass vom MEINL Drumfestival 2015

Ich guck mir grad die Videos vom 10. MEINL – Drumfestival an und bin zufrieden, dass mich solche Anlässe noch genau so wenig interessieren, wie als ich klein war. Drummer alleine auf der Bühne find ich ziemlich peinlich oder verwahrlost – gopf, ob wir wollen oder nicht, wir Schlagzeuger brauchen halt doch «Musiker» (pfui Teufel) um uns herum…;-)

Andererseits: Man kann gar nicht genug anderen Schlagzeugern über die Schultern schauen – gut abgeguckt ist halb geübt.

Also rein ins Vergnügen mit meinem Senf zu ein Paar Videos der Youtube-Playlist vom Meinl Drumfestival 2015. Ready? Go!

Continue reading «Videospass vom MEINL Drumfestival 2015»

Neu im Stall – Istanbul Turk Jazz Ride 24″

Istanbul Agop Turk Jazz Ride 24"
Was für ein exquisites Stück! Ein erstaunlich präsenter und heller Ping, dann lange nix und dann ultratiefes tektonisches Plattenverschieben drunter. Absolute Höchstklasse plus ein formidables Crash dazu – wer braucht mehr als ein Becken am Set? Istanbul Agop Turk Jazz Ride 24″

Ziemlich genau 20 Jahre nach meinem ersten Istanbul Turk 21″ Monsterbrocken – Ride (ewigen Dank, Danny), gibts 3 Zoll drauf, dafür dünn und wabbelig, wie Pizzateig. Nein, ich wollte ja gar nicht und habdochschongenug und… fuck it, das ist eines der unglaublichsten Spagatbecken, das mir je untergekommen ist. So viel Aufschaukeln und Dauerrauschen, und trotzdem – und das ist die Kunst – hört man den Stock immer. Warum? Weil die Herren Istanbul Agop es schaffen, dass alle mittigen Frequenzen bei den Turks rausgefiltert sind. Also unten rumpelts und oben erstaunlich heller Stock. Für 24″ wohlverstanden. Vermutlich wird das Ding im Mix ab mehr als zwei Ocarinas total untergehen, aber das finden wir heraus. A propos: Zu Tonfritzen, die keine Ahnung haben, wie man Becken sauber verstärkt, kommen wir noch. Stay tuned…!

Neu im Stall – RUDE Ride / Crash 20″

Die coolen Rudes sagen nur auf der Rückseite Paiste. Dieses Ding von 1981 ist weder Crash noch Ride, sondern, ehmm .. ein RUDE.  Eigenständig geht vor brauchbar. Haha!
Die coolen Rudes sagen nur auf der Rückseite Paiste. Dieses Ding von 1981 ist weder Crash noch Ride, sondern, ehmm .. ein RUDE. Eigenständig geht vor brauchbar. Haha!

Das ist ein RUDE Ride / Crash in 20″. Jawoll von Paiste, wo mal einer vermutlich um 1980 herum gedacht hat: Becken abdrehen ist für Schrebergärtner. Guter Gedanke, denn RUDE ist eine der eigenständigsten Beckenserien ever. Unkopierbar und genau nirgends richtig gut einsetzbar, ausser für die grossen VENOM. Oder den unglaublichen Free Jazzer Ronald Shannon Jackson mit Peter Brötzmann. Oder Morgen in einem persönlichen Feldversuch mit Hammond und Fender Tele für Jazz Soul und Funk. Auf geht’s!

Die guten Zehn

Gerne zwischendurch was Fröhliches! 10 korrekte Dinge rund um Drums, Becken, Snares, Sticks. Alles, was mir gefällt. In Listenform, weils cool ist. Das ist keine Rangliste.

[mwm-aal-display]

Nr. 10 – Turkish Cymbals

In all dem Kannibalentum im türkischen Beckenmarkt picke ich gerne Turkish Cymbals heraus. Im totalen Gewirr von Beckenschmieden, die aus dem Boden schiessen und die indirekt doch alle aus dem selben Haus stammen (Istanbul), stehen Turkish Cymbals nun schon gut 20 Jahre stramm. Der (Becken-)Hammer ist: die haben wirklich für alles etwas und meistens besser als die Vorbilder. Trocken, wie alte Turk Serien von Istanbul, Paisteartige brilliante Teller, K-Sounds, die Zildjian nicht mehr hinkriegt und experimentelles. Dabei sehr preiswert – eigentlich viel zu billig. Prost Turkish.

Nr. 9 – Vater Sugar Maple Sticks

Vater ist mein Papa wenns um Sticks geht. Was die haben, ist die Sugar Maple Linie – mit den meisten Stocktypen, aaaber aus viel leichterem Holz. Die haben viel Zug, sind dauerhaft und man kann schön dicke Schläger nehmen, ohne sich den Unterarm abzureissen. Ich mag die, weil ich einen SD9 etwa 40 Konzerte lang benutzt habe, damit mein ich: ein Paar. Sie sind einfach sehr sorgfältig gemacht. Grosser Sport Vater.

Continue reading «Die guten Zehn»

4 blödsinnige Dinge im Schlagzeugmarkt, oder 5

Die NAMM ist die wichtigste Musikbranchenmesse der Welt.
Sowas wie der Genfer Autosalon. Die Branche klopft sich selbst auf die Schultern, präsentiert die neusten Produkte und brabbelt Bullshit, den Heerscharen von Musikanten glauben und neues Zeug kaufen. Das pendant in Frankfurt ist die Musikmesse. Beide sind vorbei, zum Glück.

Gerne eine Liste der übelsten Trends mit Entlarvung und total guter Prophezeihung.
[mwm-aal-display]

Nr. 4 – Das Hattenwirdasnichtschonmal?

Pearl bringt Holz/Fiberglas, TAMA macht ein Superstar Classic, Gretsch hat die Broadcasterlinie.
Gemeinsamkeit: Das haben die alle schonmal gemacht.

Ãœbersetzt: Ich hab dermassen kein Geld mehr für Forschung und Entwicklung, dass ich mir einfach die alten Pläne aus dem Schrank hole, das Zeug billiger produziere und ein bisschen unter dem Preis aller Onlineauktionen der Originale verkaufe.

Wie gehts weiter?

Genau so. Orakelmüller sagt: In nächster Zeit werden die meisten Schlagzeuge nach Vorgaben der 70er gemacht. Da hinein gehörten die Superstars und Wood Fiber Pearl Sets.

In 3-4 Jahren kommen dann die 80er dran, mit Xtra Kesseln, also alles tiefer als der Durchmesser.

Aber dazwischen kommen, Gott behüte:

Continue reading «4 blödsinnige Dinge im Schlagzeugmarkt, oder 5»