Revidiert: Rogers Dynasonic COB ca. 1976

Sooli, jetzt reden wir mal über eine Snare aller Snares, die Rogers Dynasonic Chrome over Brass. Ein lebendiges Stück Schlagzeuggeschichte.

Werum?

  • Weil die einen einzigartigen Snaremechanismus hat – die Rail.
  • Weil Sie deshalb die wohl sensitivste Snare aller Zeiten ist
  • Weil Sie bis heute unkopierbar geblieben ist
  • Weil sehr viele Leute zu dumm waren, Sie richtig zu handhaben
Rogers Dynasonic COB 14" x 5"
Die frisch revidierte Dynasonic 14″ x 5″
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Minitest – Ludwig Supraphonic LM 402 14″ x 6.5″ Snare

Sali! Weil ich grad en passant eine junge knapp 30jährige Ludwig Supraphonic revidiert hab, gleich mal ein paar Sätze zu dem Ding, von dem alle behaupten, es gehöre in jede Snaresammlung. Auf geht’s!

Grundsatz

Alles von Ludwig ist überbewertet. Nichtsdestotrotz reden wir hier von der vielleicht meistaufgenommenen Snare ever der populärsten US – Schlagzeugmarke. Um Europa zu trösten: William F. & Theobald Ludwig waren Söhne des deutschen Einwanderers William F. Ludwig Senior – Sorry Amerika, aber euch gibt’s eigentlich gar nicht, haha!

Ludwig LM 402 Supraphonic
Die eigenständige und z.T. bizarr billig gebaute, teure Ludwig LM 402 Supraphonic

Geil

  • Cooler nahtloser Aluminiumkessel, verchromt, oben um 1.8mm – unten eher 1.6mm dick
  • Fett, aber nicht knallig oder dengelig, sehr rund im Klang
  • Sensible Ansprache
  • Von Flupf bis Ging ein cooler Stimmumfang
  • Irgendwie unkopierbar – und die Forums – Voodoofritzen haben zu orakeln, weshalb…

Doof

  • Unhaltbare Tubel P85 Snareabhebung
  • Lumpiger Snareteppich
  • Verstimmt sich gerne, denn die Schrauben laufen fast zu gut.
  • Die neueren 402er haben gummiunterlegte Spannböcke – das trocknet den Kesselklang viel zu stark aus.
  • Vielleicht ein fast zu runder Klang – für Langweiliges ist eigentlich Yamaha da, hihi.
  • Aktueller UVP um CHF 679.00 ist hoch genug – aber Geschichte trägt:-)

Imitationen

  • Keine coolen – irgendwie klingen die Supras ganz eigen, so rund, dass Sie vielleicht deshalb – und wegen gutem Marketing – zu den meist aufgenommenen Studiosnares gehören.
  • Nah dran die Yamaha SD-3465, die gibt’s aber nicht mehr hihi. Damals für rund CHF 500.00 zu haben.
  • Die Vorgänger der Supraphonics, die Ludwig Supers – die waren aber aus Messing, nicht Aluminium. Die ersten Supraphonics selbst waren auch aus Messing emfall.

Fazit

Eine coole eigenständige Snare, mit peinlichen Konstruktionsmerkmalen. Natürlich eine Ikone mit gaaaanz verblendeten Fans. Klingt immer gut, wenn auch zahm und alle bekannten Drummer (allen voran Jon Bonham) haben Sie oder die kleine Schwester in 5.5″ Tiefe gespielt.

Unbedingt Snareabhebung und -teppich tauschen und den Innendämpfer (wenns noch einen hat) gummiunterlegen. Und bei den neuen die Gummis unter den Stimmböcken entfernen. Wenn man erst kaufen -, dann schrauben muss, ist der Kübel eigentlich viel zu teuer, um Ihn ums Verrecken haben zu müssen.

Auf dem Seziertisch

Meine Damen und Herren, darf ich vorstellen, ein schön rares Orange Set aus den 70ern. Von Capelle in Frankreich gebaut und als Pendant zu den endgeilen Orange Gittiamps gedacht. Meins, Ätsch!

Zwei zerlegte Orange Toms
Zwei Orange Toms aus den 70ern. Das ganze Shellset ist: 12×8″ Tom, 13×9″ Tom, 16×16″ Floortom, 22×14″ Bassdrum.

Das wird jetzt aufgemöbelt, weil das mach ich ja auch ganz gerne.